Von Montefiascone nach Viterbo – 19,8 km
Die Nacht in diesem übergrossen Bett war der Wahnsinn. Es geht dabei nicht um das, was zwischen mir und Peter war, sondern um den Stoff, auf dem ich lag und der über mir lag *bigsmile*. Am Morgen habe ich extra noch das Etikett gesucht, damit ich zu Hause das „nachkaufen“ kann.

In Montefiascone ist die Saison definitiv vorbei. Keine Touristen mehr, nur noch ein paar komische Wanderer. 🙂 Es war schwer, ein Ristorante zu finden. Dafür haben wir das wunderschöne Pilgerdenkmal gefunden.

Danach landeten wir wieder am selben Ort, wie als wir angekommen sind: im MammaPappa. Dieses kleine Lokal können wir nur sehr, sehr empfehlen. Einfach der Hammer!


Ein Blick am Morgen auf die Wetter-App zeigte keine klaren Ansagen: Sonne hinter Wolken, Regen vor Sonne und Regen hinter Wolken. Ich packte zur Sicherheit meine Regenjacke ganz obenauf – man weiss ja nie.


Da uns der Weg heute über Felder führt, haben wir den Znüni eingekauft, Brötchen, Mortadella und Schinken. die ersten Kilometer ist der Weg voller grosser Steine. Darauf zu wandern, hat was vom ‚Himmel-Hölle-Hüpf-Spiel.


Wie immer hatten wir schon einige Kilometer in den Beinen, bis eine Sitzgelegenheit kam. Heute ist es eine sehr schöne, auf einer Anhöhe mit Weitsicht.
Der Mortadella ist gut und ratzfatz weggemampft. Obwohl die Sonne scheint, brauchen wir zum ersten Mal die Regenjacke und der Rucksack wird eingepackt. Es ist nicht das letzte Mal, dass wir mit Regen in Berührung kommen.
Die heutige Etappe gehört zu den kurzen. Irgendwie sind wir beide froh, ich wegen meinem Oberschenkel und Peter hat heute Diskussionen mit seinem Rucksack.

Auf halbem Weg, wir wollten eigentlich in eine offene Therme hüpfen, sind dann die Wolken definitiv schneller als unsere Füsse. Zuerst wird kontrolliert, ob der Rucksack safe ist. Dann werden die Ärmel verschlossen und die Kaputze zugezurrt. Der Rest ist erbärmliches Erdulden einer intensiven Dauerdusche bei maximal 10° Grad Celsius. Ich laufe schneller, schau nach vorne aber der verdammte Weg hört nicht auf. Weit und breit kein Unterstand. Links abgeerntete Felder, rechts abgeerntete Felder, in der Mitte der weissbeige Kiesweg. Die Hosen haben ihre wahre Freude am Regen, verbünden sich mit ihm und lassen sich klitschnass machen. Die Schuhe sind von aussen safe – ABER – erfahrene Wandersleute wissen es – die nasse Sauce trieft über die Beine in die Schuhe bis man dieses unvorteilhafte Schmatzen selbst bei intensivstem Regen hört. Ach du Scheisse!
Hier wäre ein Bild aber es war echt zu nass!
Das Wetter hat sich nach ungefähr 30 Minuten unserer erbarmt und mit Sonnenschein und einer weiteren Regenfront gedroht. Ich spüre, wie sehr mir die Kälte und Nässe in die Knochen geht und geniesse jeden schmerzenden Schritt und jeden Sonnenstrahl.
Viterbo begrüsst uns hässlich. So viel Lärm und Abgase – ich weiss jetzt, wofür man die ‚masquerina‘ wirklich gut gebrauchen kann. Mit jedem Schritt dringen wir weiter vor in die Altstadt. Irgendwie müde, pitschnass und hungrig. Peter hat in der Altstadt ein Zimmer gebucht. Code für den Eintritt ist gekommen und so hält uns nach einer Portion Pasta niemand mehr auf, unter die heisse Dusche zu hüpfen. In meinem Fall wohl eher humpeln. Die Türe ist gefunden, der Code funktioniert und was wir dann sehen, müsst Ihr selber anschauen!
Dieses Zimmer macht es uns leicht, etwas zu relaxen. Später dann wird es irgendwo noch eine Pizza geben. Der Laptop muss mit, denn im Zimmer gibt es weder Netz noch WLAN.
In diesem Sinne – Regenschirm nicht vergessen. Wir können dafür unsere Schuhtrockner von bettybossi endlich einsetzen!
Buon Cammino.