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Manchmal ist es peinlich, eine Frau zu sein

Der 8. März ist vorbei – der Weltfrauentag – einer mehr. Ich war gespannt, was ich Interessantes zu lesen bekomme und finde stattdessen – Frust, Wut, banales Geplänkel und viel Gendermist.

Ich möchte hier, als eine der Millionen von Schweizer Frauen – auch mal DANKE sagen. Ich danke allen, die sich jeden Tag dafür einsetzen, dass die gesetzliche Gleichberechtigung umgesetzt wird. Ich glaube, als Frau kann man in der Schweiz wirklich nicht behaupten, dass man – oh sorry- frau nicht die gleichen Rechte hat. Oh ja, die haben wir. Da stellt sich mir aber die Frage, was ist eigentlich mit den Pflichten?

Wer Rechte hat, hat auch Pflichten. Haben wir die an unsere hoch gelobte Emanzipation rangetackert? Ich lese, dass es immer noch sooo viel Unrecht gibt in den Pflegeberufen und wundere mich, dass die Männer beim Strassenbau oder der Müllabfuhr nicht auch schon lange rufen, dass es sooo viel Unrecht gibt. Es ist mir immer mehr in gewissen Situationen peinlich, eine Frau zu sein. Am liebsten würde ich in die Welt schreien – hey Männer – es gibt da noch andere Frauen, die schätzen, wie sich das verändert hat. Chancengleichheit haben wir längst.

Es gibt auch noch Frauen (und ich bin froh, gibt es immer mehr davon), die wollen Frau sein und geniessen die geschlechterspezifischen Unterschiede. Mit grosser Besorgnis stelle ich fest, dass sich Männer immer mehr zurückziehen. Sie sind verunsichert, machen nicht einmal mehr Komplimente. In gewissen Religionen verhüllen Männer ihre Frauen, damit Männer nicht auf falsche Gedanken kommen. Wir «kastrieren» unsere Männer gleich selber mit all unseren Forderungen und Regelungen.

Für mich war die peinlichste Nummer an diesem heutigen Tag, dass man derart breit gefordert hat, dass die Mehrwertsteuer auf Tampons und Binden gesenkt werden soll. Verdammt liebe Frauenrechtlerinnen. Ernsthaft jetzt? Ist das euer grösstes Problem? Und dafür missbraucht Ihr diesen wunderbaren Tag? Damit macht Ihr uns Frauen so dermassen lächerlich. Ja, ich finde auch, dass dies seltsam ist, dass Tampons höher besteuert sind wie Katzensand. Aber das zum Thema zu machen am Weltfrauentag zeugt nicht von sehr viel Weisheit.

Für mich ist es genug. Genug mit all diesem Gejammere und dieser Zwängerei. Wenn der Weltfrauentag eine Daseinsberechtigung hat, dann lasst uns zum Ursprung zurückkehren. In 24 Ländern dürfen Frauen ohne Zustimmung ihrer Ehemänner gar nicht arbeiten gehen. So was zum Beispiel. Das ist ein Frauenthema. Nicht die Besteuerung von Tampons. Sorry.

Claudia Schifflechner


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